Vortriebsbeginn am bisher größten Baulos des BBT

September 18, 2014 Vortriebsbeginn am bisher größten Baulos des BBT
25 Jahre ist es her, dass mit dem Bau der Eisenbahnumfahrung von Innsbruck begonnen wurde. Vor 20 Jahren wurde sie fertig gestellt und vor 10 Jahren der österreichisch-italienische Staatsvertrages zur Errichtung des Brenner Basistunnels (BBT) unterzeichnet. Am 18.09.2014 fand die feierliche Zeremonie und Segnung des Tunnelportals durch Pater Augustinus als Start für die Vortriebsarbeiten zum […]

25 Jahre ist es her, dass mit dem Bau der Eisenbahnumfahrung von Innsbruck begonnen wurde. Vor 20 Jahren wurde sie fertig gestellt und vor 10 Jahren der österreichisch-italienische Staatsvertrages zur Errichtung des Brenner Basistunnels (BBT) unterzeichnet.

Am 18.09.2014 fand die feierliche Zeremonie und Segnung des Tunnelportals durch Pater Augustinus als Start für die Vortriebsarbeiten zum Baulos Tulfes-Pfons statt. Anwesend waren hochrangige Vertreter von Politik und Wirtschaft, wie Pat Cox (EU-Coordinator TEN-Achsen), der Sektionschef Christian Weissenburger vom BMVIT als Vertreter von BM Alois Stöger, Landeshauptmann Günther Platter und Vertreter der beiden Staatsbahnen ÖBB und RFI, sowie die Tunnelpatin Elisabeth Pöchhacker.

Nachdem die nächste europäische Ausschreibung für die Finanzierung 2014-2020 läuft, lobte Pat Cox den BBT als das „prioritärste“ Projekt entlang des 9.000 km langen Nord-Süd-Korridors von Helsinki nach Valletta und sagte die maximale Finanzierung von 40% erneut zu. Die Vertreter beider Staaten versicherten ebenfalls die kontinuierliche Finanzierung dieses europäischen Projektes.

Eckdaten zum Baulos
Das Baulos Tulfes-Pfons besteht aus mehreren Tunnelbauwerken mit einer Gesamtlänge von 38 Kilometern. Entlang der bestehenden Eisenbahnumfahrung Innsbruck wird ein für Fahrzeuge passierbarer Rettungsstollen mit einer Länge von 9 Kilometern und einem Ausbruchsquerschnitt von ca. 35 m² errichtet. Ausgebrochen wird der Rettungsstollen im Sprengvortrieb sowohl von Tulfes aus in Richtung Westen, als auch vom Zufahrtstunnel Ampass in Richtung Osten und Westen. Die Errichtung des Rettungsstollens wird im Sommer 2017 abgeschlossen sein.
Ab dem Frühjahr 2015 werden die beiden Verbindungstunnel zwischen der Umfahrung Innsbruck und den beiden Haupttunnelröhren des Brennerbasistunnels mittels Sprengvortrieb vom Zufahrtstunnel Ahrental beginnend ausgebrochen werden. Die Länge dieser beiden Tunnel beträgt jeweils 4,5 km, deren Bauzeit 3,5 Jahre.
Unter dem Gemeindegebiet von Innsbruck-Igls und Patsch wird auf einer Länge von ca. 500 Metern die Nothaltestelle Innsbruck errichtet und zwar vom Sommer 2015 bis April 2018.
Des Weiteren wird vom Ahrental aus der Erkundungsstollen in Richtung Steinach am Brenner vorgetrieben. Dieser Erkundungsstollenabschnitt mit einer Länge von 15 Kilometern wird mit einer Tunnelbohrmaschine (TBM) aufgefahren. Es kommt daher zum ersten Mal auf österreichischem Projektgebiet eine Tunnelbohrmaschine zum Einsatz. Hierbei handelt es sich um eine eigens angefertigte Maschine mit einer Gesamtlänge von ca. 180 Metern. Diese TBM mit einem Durchmesser von beinahe 8 Metern ist mit zahlreichen großen Einzel-Bohrmeißeln am Bohrkopf ausgestattet. Durch eine konstante Drehung gräbt sich die Maschine dann Richtung Süden. Die Sicherung des Tunnels erfolgt mit Spritzbeton. Die TBM wird im Sommer 2015 von der bereits errichteten Kaverne im Ahrental aus den Vortrieb aufnehmen und sich bis zum Frühjahr 2019 nach Süden vorarbeiten.

Das Auftragsvolumen für das bisher größte vergebene Baulos beträgt ca. 380 Millionen Euro. Verantwortlich dafür zeichnet die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Strabag/Salini-Impregilo. Die ARGE wurde damit beauftragt weitere 38 Tunnelkilometer für das Projekt Brenner Basistunnel zu errichten. Die prognostizierte Bauzeit für das Baulos beträgt 55 Monate.