Fahrplan für BBT festgelegt

November 22, 2010 Fahrplan für BBT festgelegt
Rom – Beim Treffen der interministeriellen Kommission zum Bau des Brennerbasistunnels (BBT) am Freitag, den 19. November in Rom bestätigten die Vertreter des italienischen Verkehrsministeriums den Finanzierungsbeschluss für den Brennertunnel von 4,6 Milliarden Euro als auch die 1,6 Milliarden Euro für die Errichtung der Zulaufstrecke zwischen Waidbruck und Franzensfeste. An der Sitzung nahm auch EU-Brennertunnelkoordinator […]

Rom – Beim Treffen der interministeriellen Kommission zum Bau des Brennerbasistunnels (BBT) am Freitag, den 19. November in Rom bestätigten die Vertreter des italienischen Verkehrsministeriums den Finanzierungsbeschluss für den Brennertunnel von 4,6 Milliarden Euro als auch die 1,6 Milliarden Euro für die Errichtung der Zulaufstrecke zwischen Waidbruck und Franzensfeste.

An der Sitzung nahm auch EU-Brennertunnelkoordinator Pat Cox teil. Dabei sprach Pat Cox von einem Durchbruch: „Das ist jetzt der größte Fortschritt für die Realisierung des 55 Kilometer langen Brennertunnels.“ Cox geht davon aus, dass die österreichische Bundesregierung im Dezember ebenfalls den Finanzierungsbeschluss fassen werde. „Ich bin optimistisch, dass wir 2011 von einer Planungs- in eine Bauphase übergehen.“

Auch der Vorstand der Brennerbasistunnelgesellschaft BBT SE, Konrad Bergmeister, erklärt, „dass jetzt die Weichen gestellt sind“. Die EU habe zugesagt, dass es in der Finanzperiode ab 2013 noch einmal 30 % Förderung geben könnte. „Ziel ist die Ausfinanzierung des Projekts“, so Bergmeister. Rund 800 Millionen Euro hat die EU bereits zugesagt, weitere 1,6 Milliarden Euro sollen es ab dem Jahr 2014 sein.

Am 6. Dezember tagt der Aufsichtsrat der BBT SE, dabei soll das überarbeitete Bauprogramm verabschiedet werden. In den kommenden fünf Jahren werden die Erkundungsstollen, ab 2011 die ersten Kilometer des Hauptstollens vorangetrieben. Die Bundesregierung will im Infrastrukturrahmenplan 2011 bis 2016 1,2 Milliarden Euro budgetieren.

Insgesamt werden die Tunnelkosten auf Preisbasis 2010 mit 8,1 Mrd. Euro beziffert. Der Regierungsbeschluss in Wien über den Rahmenplan wird ebenfalls für Dezember erwartet.

Die nächste Etappe folgt dann im Jänner. Nach Übertragung des Auftrags zum Bau des Basistunnels von den ÖBB an die BBT SE muss diese dann in einer Hauptversammlung die Rahmenbedingungen beschließen: Organisation der BBT SE während der Bauphase, Mitwirkung der ÖBB und der italienischen Staatsbahnen RFI, Baukosten und -zeiten, Finanzierung sowie Betriebsführung.

Im März könnte dann mit der Realisierung der Bauphase begonnen werden. Pat Cox: „Ich gehe davon aus, dass 2011 an beiden Enden des Tunnels gebaut wird.“ Hinsichtlich der verkehrspolitischen Rahmenbedingungen haben sich die drei Landeshauptleute Günther Platter, Luis Durnwalder (Südtirol) und Lorenzo Dellai (Trentino) am Donnerstag, den 18. November auf eine so genannte Korridormaut von Kufstein bis Verona verständigt. Mautzuschläge in Höhe von 25 % für Lkw sollen eine Querfinanzierung ermöglichen. In Tirol würde das die Erhöhung der Unterinntalmaut bedeuten, die Verkehrsministerin Doris Bures (SPÖ) vehement fordert.

Durnwalder und Dellai haben zugesagt, dass sie die Korridormaut auf dem italienischen Abschnitt der Brennerautobahn in Rom vorantreiben.

>> Newsarchiv